Aufbau und Beschreibung einer Adapterbox für die
russischen
Röhrenmesser L1-3 und L3-3
Der L1-3 bzw. L3-3 ist vorwiegend für modernere russische Röhren
gedacht. Durch die stabilisierten Versorgungsspannungen und die geniale
Möglichkeit der echten Steilheitsmessung ist das Gerät vielseitig
einsetzbar und liefert gut reproduzierbare Ergebnisse.
Leider fehlen Fassungen für Außenkontakt-, Stahl-, Rimlock- und
Magnovalsockel. Weiterhin wurde mir durch einen Hinweis von Robert
Berger klar, dass zur Prüfung einiger europäischer Novalröhren (z.B.
EF80, EF85, EF89, EF183, ECL80) eine weitere Novalfassung notwendig ist.
Die beiden im Gerät vorhendenen Novalfassungen sind aufgrund ihrer Verschaltung dafür nicht geeignet.
Durch Diskussion mit anderen L3-3-Besitzern und angeregt durch
Jogis Beschreibung der Erweiterungsbox für sein TV-7 war
offensichtlich, dass so ein Zusatzgerät auch beim L1-3 Sinn macht.
Leider kann man nicht alle Anschlüsse der Fassungen mit beliebigen
Speisespannungen und Messgeräten verbinden. Daher musste zunächst die
Verschaltung der Fassungen im Gerät mit Hilfe des Stromlaufplanes
"entschlüsselt" werden.
Der Anschluss der Adapterbox erfolgt an die Oktalfassung Nr.4 im
Prüfgerät. Da jedoch für Noval, Magnoval und Stahlröhren mit 10-poligem
Sockel mindestens eine neunte Leitung benötigt wird, ist für die
Prüfung solcher Röhren noch ein Stecker zur Novalfassungen Nr.11
erforderlich.
Um weitere Messgeräte anzuschliessen und um Heizspannungen über
17,5V für P-, U- und V-Röhren extern einspeisen zu können, werden alle
9 Leitungen vom Prüfgerät zum Adapter auf eine zusätzliche
Buchsenleiste im Adapter geführt.
Ein Aluminium-Gussgehäuse 120*80*55mm dient als "Behälter" für Fassungen und Buchsen.
Die Skizze zum Topf mit den Löchern für die 9 Buchsen an der Frontseite sieht folgendermaßen aus:
Die Skizze zum Deckel mit den Löchern für die Fassungen sieht folgendermaßen aus:
Die Bohrung oben in der Mitte nimmt eine Telefonbuchse auf, hier
ist Pol 10 der Stahlröhrenfassung angeschlossen. Bei Bedarf kann die
Buchse mit anderen Kontakten verbunden werden. Nach meinen Unterlagen
wird dieser Anschluss nur bei der EYY13 benötigt.
Sämtliche Adern der Verbindungskabel müssen am Anschluss in der Adapterbox mit
Ferritperlen versehen werden, um die Schwingneigung zu dämpfen!
Der Verdrahtungsplan sieht wie folgt aus:
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)
Der L1-3 hat zwei Buchsen für Anodenanschluss (schwarz) und eine Buchse für Gitteranschluss (rot).
Wenn beispielsweise eine EL504, deren Anodenanschluss oben herausgeführt ist, gemessen werden soll, wird das
Anoden-Anschlusskabel in die linke schwarze Buchse des Röhrenmessgerätes gesteckt .
Die genauen Angaben zum Anschluss sind auf der Prüfkarte vermerkt.
Als nächstes folgt ein Foto der Verdrahtung:
Das nächste Foto zeigt bereits die fertig bestückte Adapterbox - hier von der Oberseite :
- und von der Frontseite.
Wichtig!!
Es geht um die Nachbausicherheit dieser Erweiterungsbox. Ich bin auch nur ein Mensch, ich bin nicht fehlerfrei und ich kann
deshalb keinerlei Gewährleistung für die Richtigkeit meines Bauvorschlags geben, auch kann ich keinerlei
Verantwortung für ein dabei evtll. defekt gehendes Röhrenprüfgerät geben!
Auch muss ich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich vor den Gefahren mit den elektrischen Spannungen warnen,
bei unsachgemässer Handhabung kann die Person, die mit dieser Adapterbox arbeitet, durch die hohen elektrischen
Spannungen an Leib und Leben verletzt werden!
Ich lehne hiermit ausdrücklich jegliche Haftung ab !
Als nächstes soll die Verdrahtungslogik erklärt werden. Die Skizze zeigt die Rückseite des
bestückten Alu-Deckels. Die Pins der Fassungen sind numeriert und den Leitungen des Kabels vom Prüfgerät zugeordnet..
Diese Zuordung ist das A und O der Erweiterungsbox; wird sich an diese Numerierung nicht peinlich genau
gehalten, kann es zur Zerstörung der zu prüfenden Röhre und, im schlimmsten Fall, auch zur Zerstörung
des Röhrenprüfgerätes kommen !!
Man erkennt oben links die Aussenkontaktfassung. Die Numerierung wurde
bewusst einheitlich im Uhrzeigersinn gewählt, ebenso die Numerierung
der Stahlröhrenfassung mit den dazwischengelegten Anschlüssen 9 und 10.
Die Masse der Stahlröhren ist 8-polig, dafür passt die Numerierung.
Trotztdem ist äusserste Vorsicht bei der Erstellung der Prüfkarten
geboten!! Am besten macht man sich anhand z.B. der Sockelschaltungen
aus der Röhren-Taschentabelle eine entsprechende Skizze mt
Zahlentabelle!
Die Anschlussbelegung und Anschlussmöglichkeiten zeigt die folgende Tabelle:
Die Verbindungskabel werden mit den entsprechenden Steckern (Oktal und Noval) gemäss Verdrahtungsplan verbunden.
Fertig angeschlossen sieht das ganze dann so aus:
Der Novalstecker wird nur bei Bedarf in Fassung 11 eingesteckt - hier
bei der AL4 mit dem 8-poligen Außenkontaktsockel genügt der
Oktalstecker in Fassung 4.
Zur Fertigung der entsprechenden Prüfkarten benötigt man
die Universalkarte und die Anschlusstabelle in Verbindung mit der
Anleitung und dem Stromlaufplan des Prüfgerätes.
Anbei die Universalkarte in Deutsch:
Dazu die Prüfkarte für die AL4
Die Prüfkarte für die EL504
Die Prüfkarte für die EL42
Die Prüfkarte für die AZ11
Zur gleichzeitigen Messung mehrerer Spannungen können Multimeter an den
auf der Karte eingezeichneten Stellen angeschlossen werden, ebenso ist
der Anschluss am Adapter möglich.
Die Erweiterungsbox funktioniert bis jetzt sehr gut...
Danke an Harry, Hans-Peter, Robert, Arkadi und Jochen für die Unterstützung....